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Oper von Kris Defoort und Peter van Kraaij nach dem Roman "Der Klang der Zeit" von Richard Powers Ausgezeichnet als beste Opernuraufführung bei den International Opera Awards 2022!

Ab 11. März im Theater St.Gallen

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Richard Powers verzahnt The Time of Our Singing persönliche Erfahrungen mit historischen Ereignissen, deren Themen deutliche Parallelen mit der jüngsten Geschichte der USA aufweisen: Black Lives Matter, Polizeibrutalität und manipulierte Wahlen begleiten die Brüder Jonah und Joey Strom auf ihrem Lebensweg. Vor dem Hintergrund der Rassentrennung im Nachkriegsamerika erzählt die Oper vom Leben einer Familie mit einer Schwarzen Mutter und einem weissen Vater. Die Eltern erziehen ihre Kinder mit viel Liebe zur Musik, die später für die Kinder bei der Suche nach der eigenen Identität Grund für Entzweiung, aber auch für Zusammenhalt birgt.

Der belgische Komponist Kris Defoort lässt in seine Komposition Zitate aus dem Jazz- und Klassik-Repertoire einfliessen und erweitert das Orchester um ein Jazzensemble. Das Theater St.Gallen ist mit der belgischen Nationaloper La Monnaie Koproduzent dieser Oper, die im September 2021 in Brüssel uraufgeführt wurde.

Oper in drei Akten Schweizer Erstaufführung Uraufführung: 14. September 2021, La Monnaie / De Munt, Brüssel

Musik von Kris Defoort Libretto von Peter van Kraaij Nach einem Roman von Richard Powers


Badearzt Dr. Stockmann entdeckt, dass das Heilwasser seiner Heimatstadt von krankheitserregenden Mikroorganismen durchsetzt ist. Der Grund: Die Zuleitungsrohre führen durch ein abwasserverseuchtes Sumpfgebiet. Im Interesse der Allgemeinheit will Stockmann den Befund in der Zeitung veröffentlichen und fordert die Stadtverwaltung auf, die Wasserleitungen umzulegen. Sein Vorschlag stösst auf Zustimmung. Einflussreiche Bürger*innen und Pressevertreter*innen sichern ihm Unterstützung zu. Sein Bruder Peter, der Stadtrat, hält ihm jedoch schwere Bedenken entgegen: Das Verbreiten der Neuigkeit bedrohe die wirtschaftliche Prosperität des Kurortes, die Reparaturen hätten hohe Kosten für die Allgemeinheit zur Folge. Plötzlich beginnt Stockmanns Rückhalt unter den Entscheidungsträger*innen der Stadt zu schwinden. Man sät Zweifel an seinem Vorhaben und versucht, die Nachricht vom kontaminierten Wasser zu vertuschen. Stockmann besteht auf Aufklärung und will öffentlich sprechen. In einer alles entscheidenden Rede will er die Stadt auf seinen Kurs zwingen. Den endgültigen Bruch mit seinem Bruder und das Risiko der vollständigen persönlichen Ausgrenzung nimmt er in Kauf. Es geht ihm längst nicht mehr nur um das verschmutzte Heilbad: Seine Zielscheibe ist die Gesellschaft als Ganzes.


Mit dem gleichen Team, das bereits Cinderella und The Banquet entwickelte, stellt Kinsun Chan eine neue Kreation auf der Bühne des UM!BAUs vor. Jupiter und Venus rückt zwei faszinierende Musikwerke in den Fokus, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Das 2004 entstandene Konzert für Cello und Streicher der britisch-bulgarischen Komponistin Dobrinka Tabakova steht mit seinem sinnlichen und emotionalen Charakter Mozarts lebensbejahender Jupiter-Sinfonie gegenüber.

Der Grundton dieser Werke bestimmt den zweiteiligen Abend: inspiriert von Robert Frosts Gedicht The Road Not Taken beleuchtet der erste, melancholische Teil, wie unsere Entscheidungen unser Leben bestimmen. Mit augenzwinkernder Leichtigkeit wird dagegen im zweiten Teil ein ironischer Blick auf unsere Gesellschaft geworfen.

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