Kor’sia verlagern in ihrer Choreografie die barocken Gemälde von Diego Velázquez radikal ins Heute. Wie ein Brennglas richtet das Choreografen-Duo den Blick auf die Bildwelt unserer Gegenwart. Die Bühne wird zu einem Fotostudio. Die Posen und Inszenierungen, die uns in der gegenwärtigen Bilderflut auf allen Kanälen begegnen, werden dabei fantasievoll entlarvt. Velázquez’ Bilder vom Papst, der Königin, den Männern in der Schmiede, oder den Infantinnen eröffnen den beiden Choreografen im Lauf des Abends die Möglichkeit, den Faden mit bewegten Bildern weiterzuspinnen und ihre Ideen mit den barocken Gemälden des spanischen Meisters zu verbinden. Hinter Kor’sia verbergen sich die aus Italien stammenden Tänzer und Choreografen Antonio de Rosa und Mattia Russo. Das in Madrid beheimatete Künstlerduo konnte in Bern bereits mit ihrer bildgewaltigen Choreografie zu Paul Klee überzeugen. In ihren choreografischen Arbeiten bezaubern sie durch originellen Ideenreichtum und ihren Mut zu spielfreudiger Theatralität.
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